Superfoods: Sprossen züchten für Anfänger

Warum Sprossen noch gesünder sind als ausgewachsene Greens

Liege ich falsch und lebe zu sehr in der veganer Bubble oder ist Sprossen züchten wirklich zu einem angesagten Hobby geworden? Naja, ist natürlich verständlich, denn Sprossen sind quasi die Superhelden der Superfoods – wenn man ein paar Dinge beachtet. 

In einem kleinen Samen steckt das ganze Potential einer großen Pflanze, mit all den wundervollen Vitaminen, Nährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die uns so viel Power verleihen wie kein anderes Lebensmittel. Wenn Popey das mitbekommen würde, dann würde er ganz klar Spinat gegen Sprossen tauschen, denn mit Sprossen wird Proteinmangel zum Fremdwort. 

Ob Alfalfa, Radieschen oder Buchweizen, je nach Geschmack sind Sprossen vielfältig anzuwenden und es wird nie langweilig: Im Salat, in der Bowl, auf der Suppe oder als Snack zwischendurch punkten sie neben Spurenelementen, Vitaminen und Co. auch noch mit ihrem vielfältigen Geschmack. Win win. Aber wie fangen wir mit dem Keimen an, wenn wir so gar keinen Plan haben? Surprise surprise, du wirst es hier und heute erfahren.

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Definitionssache

Obwohl Sprossen und Keimlinge oft synonym verwendet werden, gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied: Die Begriffe beschreiben unterschiedliche Wachstumsstadien einer Pflanze. 

Ein Keimling ist die junge Pflanze, die sich aus dem Samen entwickelt. Im Gegensatz zum Spross besteht sie schon aus ersten Ansätzen von Wurzeln und Blättern. Was ist wiederum der Spross? Es ist der oberirdisch wachsende Teil der Pflanze. Wenn wir den Begriff Sprossen hören, wird meistens ein Keimling gemeint, der in feuchtem Milieu ohne Erde gezogen wurde. Und das ist genau das, was wir im Sprossenglas machen.

Am Anfang war das Sprossenglas

Wer träumt nicht von einem eigenen Garten, um dann nährstoffreiches Gemüse zu ernten? So fern ist diese Vorstellung gar nicht - auch ohne Garten. Denn Sprossen lassen sich easy Zuhause züchten, brauchen super wenig Platz und starten kannst du direkt mit einem oder wenigen Keimgläsern und den Samen deiner Wahl, die es im Bio- oder Reformmarkt, manchmal sogar in der Drogerie zu kaufen gibt. 

Nimm etwa 1 EL von deinen Samen und spüle sie im Sieb unter warmem Wasser ab. Dann ab ins Sprossenglas damit. Weiche die Samen dann für 1-12 Stunden (je nach Anleitung und Sorte) im frischen Wasser ein – doppelte Menge reicht. 

Nach der Einweichzeit kannst du gerne nochmal nach nicht gequollenen Samen Ausschau halten – diese eventuell aussortieren. Sehr wichtig sind Hygiene und das regelmäßige Spülen: Etwa 2-3 mal am Tag sollen die Gläser mit sauberem Wasser gespült werden. Danach das Glas kopfüber abstellen, damit restliches Wasser rausfließen kann. Nach 1 bis 6 Tagen hast du meistens eine große Anzahl gekeimter Superfoods. Recherchiere hier einfach selbst oder lese in der Anleitung von Keimmischungen, nach wie vielen Tagen du die Sprossen essen kannst. Dann im Kühlschrank lagern und zügig verbrauchen. 

Natürlich versteht sich von selbst, dass Hände und Gläser während dem Prozess sauber und rein sein sollten, weil sonst schnell die Gefahr besteht, dass es im Sprossenglas schimmelt. Um ein Infektionsrisiko auszuschließen, sollten Schwangere, Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem Keimlinge nur essen, wenn sie vorher erhitzt wurden. Dann reduzieren sich zwar auch Nährstoffe, aber sicher ist sicher. 

Was du alles im Sprossenglas züchten kannst

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  • Alfalfa (Luzerne)

  • Bockshornklee

  • Brokkoli

  • Buchweizen

  • Kresse

  • Kürbiskerne

  • Leinsamen

  • Rettich

  • Salatrauke

  • Senf

  • Sesam

  • Sonnenblumenkerne

  • Radieschen

  • Rucola

  • Getreide wie Gerste, Hafer, Hirse, Roggen und Weizen

  • Hülsenfrüchten wie Adzuki- und Mungobohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen sowie die grüne und gelbe Sojabohne

  • diverse andere Gemüsearten und Kräuter

Vorteile des Keimens im Überblick

  • günstig

  • platzsparend

  • Abbau der Phytinsäure in Hülsenfrüchten und Getreide (hemmt Aufnahme von Mineralstoffen im Körper)

  • Ballaststoffreich

  • Proteinreich

  • Vitaminreich

  • Superfood mit tollen Nährwerten und Mikronährstoffen

  • kalorienarm

  • abwechslungsreiches Topping für Bowls, Salate, Suppe und andere Gerichte

  • dekorativ auf dem Teller

  • tolles DIY Projekt, bevor es irgendwann wirklich in den eigenen Gemüsegarten geht

Fazit

Wir müssen jetzt wohl nicht mehr darüber sprechen, warum Sprossen züchten “The next big thing is” und wir damit quasi unsere ersten Lebensmittel selbst herstellen können. Wenn das mal nicht die Zukunft ist … Abgesehen davon, dass es ratsam ist, beim Keimen besonders achtsam auf Hygiene zu achten, überwiegen hier ganz klar die Vorteile, Sprossen Schritt für Schritt in die Ernährung zu integrieren. Experimentiere einfach ein bisschen mit der Zubereitung, mit den verschiedenen Sorten und schon ist ein neues Hobby geboren. 


Was sind deine liebsten Sprossen? Wo finden sie in deiner Ernährung Platz?